
Künstliche Intelligenz (KI) ist kein Buzzword mehr, sondern DER Game Changer für Start-ups, Solo-Selbstständige und KMU. Ob Chatbots, smarte Marketing-Tools oder KI im Buchhaltungsprogramm – überall schlummert Potenzial. Aber mit großem Potenzial kommt auch große Verantwortung. Die EU hat darauf mit dem AI Act geantwortet: einer Verordnung, die Innovationen fördert und gleichzeitig unsere Grundrechte schützt. Klingt nach Bürokratie? Keineswegs! Mit den richtigen Schritten wird der AI Act zu deinem Wettbewerbsvorteil.
Nach diesem Artikel…
Der AI Act gilt immer dann, wenn du ein KI-System in der EU …
… und zwar unabhängig davon, ob dein Firmensitz hier ist oder im Ausland.
Egal, ob du ein Einzelunternehmer (EPU) bist oder deine GmbH führst: Der AI Act kennt keine Ausnahmen aufgrund von Rechtsform, Umsatz oder Mitarbeiterzahl. Die Pflichten greifen unabhängig davon, ob dein Jahresumsatz unter 2 Mio. € liegt oder du nur einen Mitarbeitenden hast. Das Risiko für Grundrechte ändert sich nicht mit der Unternehmensgröße – daher gelten Verbote, Transparenz-, Melde- und Konformitätspflichten gleichermaßen für EPUs, GmbHs, AGs und Co.
Kurz gesagt: Die meisten Gründer:innen in Österreich sind Anwender. Selbst eine Buchhaltungs-App mit KI-Modul macht dich zum Deployer – mit Pflichten für Transparenz, Schulung und menschliche Aufsicht.
Ausnahmen?
Nur bei rein privater Nutzung, Forschung oder bestimmten Open-Source-Modellen. Sobald das System in einem Hochrisiko-Fall zum Einsatz kommt (z. B. Bewerber-Screening), gilt der AI Act in voller Strenge.
| Risiko-Stufe | Was zählt dazu? | Deine Pflichten auf einen Blick |
|---|---|---|
| 🚫 Inakzeptabel | Soziales Scoring, manipulative Dark Patterns, ungerichtetes Gesichtsscraping | Bis 2. Feb 2025 einstellen! |
| ⚠️ Hochrisiko | KI in sicherheitskritischen Produkten, Anhang III (z. B. HR-Tools, Kredit-Scoring) | Risikomanagement, Daten-Governance, Logging, CE-Mark, technische Dokumentation, menschliche Aufsicht, FRIA usw. |
| ℹ️ Begrenzt | Chatbots, generative KI, Emotionserkennung | Transparenz: Nutzer:innen informieren, Deepfake-Wasserzeichen, Hinweise „Du chattest mit einer KI“ |
| ✔️ Minimal | Spam-Filter, Lager-Optimierung, Backoffice | Freiwillige Codes of Practice empfohlen, aber keine Pflichten |
| Datum | Meilenstein | Deine Actions |
|---|---|---|
| 1. 8. 2024 | AI Act tritt formal in Kraft | Zuständigkeiten klären, Zeitplan erstellen |
| 2. 2. 2025 | Verbotene Praktiken & KI-Kompetenz (Art. 4) | ☐ Verbotene KI abschalten ☐ Schulungen starten |
| 2. 8. 2025 | Transparenz-Pflichten für GPAI-Modelle & Strafrahmen | ☐ Dokumente für General-Purpose-AI checken |
| 2. 8. 2026 | Volle Konformität Hochrisiko (Anhang III) | ☐ Konformitätsbewertung abschließen |
| 2. 8. 2027 | Volle Konformität Sicherheits-KI (Anhang I) | ☐ QM- & RM-Prozesse finalisieren |
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Dringendster Punkt (Art. 4): Bis 2. 2. 2025 musst du beweisen, dass dein Team KI-Tools versteht und Risiken einschätzt. Ohne Nachweis riskierst du im Schadenfall Haftungsprobleme (§ ABGB).
Der AI Act ist nicht nur Regulierung, sondern auch Qualitätssiegel. Wer früh handelt, schafft Vertrauen bei Kund:innen, Partner:innen und Investor:innen. “Conform with the AI Act” kann dein Gütesiegel für verantwortungsvolle, sichere KI werden.
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